Schwimmprüfungen mit oder ohne Brille

Guten Tag,
Mein Sohn (9 Jahre) hatte vor 2 Jahren eine Hornhauttransplantation, ohne Schwimmbrille kann er nicht ins Chlorwasser gehen, da dann die Gefahr besteht eine Infektion zu bekommen, die das Transplantat gefährdet. Es ist also medizinisch dringend notwendig.
Ich finde nicht dass er nun damit bestraft werden darf, niemals schwimmen und tauchen zu erlernen oder ihm verweigert wird ein Abzeichen zu bekommen.
Das hat was mit Inklusion zu tun, bitte lockert eure strengen Regelungen, für Beeinträchtigte Menschen. Jeder hat es verdient schwimmen zu lernen.. oder wie soll ich meinem Sohn erklären, dass er es nicht darf..???

Diese ganzen "Chemikalien" Diskussionen finde ich hier auch sehr unangebracht. Wenn mein Sohn keine Transplantation gehabt hätte, würde er selbstverständlich auch ohne ins Becken geheb...

Ich finde es immer wieder lustig bis beängstigend was so geschrieben wird. Ja, es gibt die Chlorunverträglichkeit /allergie, diese ist jedoch sehr selten. Chlor, vor allem in der Konzentration in der es in Schwimmbädern auftauchen sollte ist ein effektives Desinfektionsmittel, welches selbst bei Verschlucken keine größeren Schäden anrichtet.
In der Regel sind die roten Augen und das "Nichtsehen" unter Wasser eben ein Folge davon, dass die Wassergewöhnung (dank der Schwimmbrille) eben nicht stattgefunden hat.
Licht hat im Wasser einen anderen Brechungswinkel als in Luft, daran müssen sich Auge und Gehirn gewöhnen um korrekte Bilder zu "erfassen" und die Orientierung unter Wasser zu ermöglichen. Genau da setzt die Prüfungsordnung an. Es geht um die Sicherheit in und an Gewässern bei "unbeabsichtigtem" hineinfallen. Wer also meint, dass eine Schwimmbrille bei den Schwimmprüfungen zulässig sein müsste, der sollte seinem Kind permanent ein solche Brille aufsetzen am Strand, am See, am Pool, im Schwimmbad.. Alleine das Bild ist schon widersinnig, oder?

Unsere ganze Familie schwimmt gerne und viel, den Spaß mit der Schwimmbrille kann ich nicht nachvollziehen. Die Augen sind zu schützen, Chlor ist eine aggressive Chemikalie, die natürlich nötig ist in einem Schwimmbad. Die altehrwürdige Regel und der Satz, dass war schon immer so und hat uns ja auch nicht geschadet ist sowas von gestern... Gerne sollen die Erwachsenen heute mal ein paar Runden unter Wasser ohne Brille schwimmen. Es ist sowas von spaßfrei, wir lassen bewusst alle Prüfungen aus und machen das selbst. Passt es an die heutige Zeit an, aber viele Verbände und Bildungseinrichtungen brauchen ein Weilchen bis sie in der Zeit ankommen. Allen immer viel Spaß beim Schwimmen! : )

Ich finde es nicht okay das man ohne schwimmbrille schwimmen muss, weil manche Menschen unteranderem ich Probleme damit haben, bei mir zum beispiel. Wenn meine Augen in das Chlorwasser kommen werden sie stark rot fangen an zu jucken und zu stechen, außerdem kann ich dann nichts mehr sehen da sich meine augen nicht mehr öffnen lassen, das hält solange an bis ich sie mit einem trockenen Tuch wieder trockne. Und dann ist alles wieder gut bis auf das jucken und meine Augen sind danach rot von innen das verschwindet ca. erst mach 30 min. Auch in nicht Chlor Wasser ist es schlimm nur nicht ganz so schlimm.

Manchmal frage ich mich ob Leute nicht denken. Es ist natürlich klar, das ein Kind erst ein sicherer Schwimmer ist, wenn mindestens das Schwimmabzeichen erworben ist. Das Seepferdchen ist eher eine Wassergewöhnung und grundlegende Orientierung und Mobilität im Wasser. Wenn das Kind permanent während der Wassergewöhnung mit einer Chlorbrille im Wasser unterwegs ist (und keine medizinische Notwendigkeit vorliegt) ist die Panik und Orientierungslosigkeit bei einem ungeplantem Sturz in einem Pool oder ein Gewässer umso größer und ebenso das Risiko des ertrinkens. Deswegen macht es durchaus Sinn, gerade während des Seepferdchenunterrichts und der Prüfung ohne Brille zu agieren.

Sich auf eine alte Regel zu beziehen ist keine gute Basis. Die Frage ist doch "Warum?".
Warum muss man (kleine) Kinder zwingen ohne Schwimmbrille ihre Augen dem schädlichen Chlor auszusetzen? Das ergibt überhaupt keinen Sinn und hat mit "Schwimmen" wenig zu tun.

Völlig daneben so eine altertümliche Einstellung. Wenn ein Kind/Erwachsener ohne Schwimmbrille eben aufgrund der fehlenden Sehstärke auch über Wasser nichts sieht, dann kann man aufgrund der Einschränkung keine gleiche Leistung erbringen. Bei -7,5 u -8 Dioptrien kann man wohl davon sprechen.
Diese alten verstaubten Regeln noch immer zum Nachteil einiger aufrecht zu erhalten, weil sie ja in Stein gemeißelt stehen, verhindern die erfolgreiche Prüfungsabnahme, da die Unsicherheit nichts zu sehen weiter besteht. Ich finde das ist eine weitere Benachteiligung von Menschen die eh schon eingeschränkt sind.

Guten Tag,
mein kleiner Sohn, gerade 5 geworden, ist gestern genau daran gescheitert und war am weinen. Wir wussten es nicht und der Bademeister verlangte es.

Ich habe den Text gelesen und habe zwar Verständnis für die Position, andererseits frage ich mich, ob es nicht bei Seepferdchen Prüfung eine überzogene Anforderung ist.
Im gleichen Absatz steht auch, das desinfizierende Mittel im Wasser sind, diese unangenehm bzw. vielleicht schädlich sind für die Augen und daher werden Brillen verwendet. Für Kleinkinder wird es nie eine Situation geben, wo sie andere retten. Es passt aus meiner Sicht nicht. Das schwimmen, tauchen steht hier nicht im fordergrund.
Letztlich haben wir kleine Kinder, die mit so einer Forderung gezwungen werden sich zu überwinden. Sind wir nicht alle froh, wenn ein paar Kinder mehr schwimmen können?
Viele Grüße